Liebe Mamas, das Stillen ist eine der natürlichsten Erfahrungen, die eine Mutter machen kann – und gleichzeitig ein faszinierendes biologisches Wunder. Doch hinter der scheinbar simplen Geste des Anlegens verbirgt sich ein komplexes Spiel der Hormone. Diese kleinen biochemischen Botschaften steuern alles: von der Milchproduktion über die emotionale Bindung bis hin zu deinem Gefühlschaos. Lass uns in die Welt der Stillhormone eintauchen und herausfinden, warum du dich manchmal wie eine Superheldin und manchmal wie eine Achterbahn fühlst.
Was haben Hormone mit Stillen zu tun?
Kurz gesagt: Alles. Dein Körper ist ein brillanter Regisseur, der Hormone einsetzt, um das Stillen zu ermöglichen und zu steuern. Schon während der Schwangerschaft bereitet er sich auf diese Aufgabe vor, und wenn dein Baby erst einmal da ist, startet die hormonelle Symphonie.
Stillen ist wie ein Hormoncocktail – gemixt vom besten Barkeeper, den es gibt: deinem Körper.
Die Hauptakteure: Diese Hormone spielen beim Stillen die Hauptrolle
Prolaktin: Der Milchmacher
Prolaktin ist der Star, wenn es um die Milchproduktion geht.
Was es tut: Dieses Hormon wird nach der Geburt freigesetzt, sobald dein Baby an der Brust trinkt oder du abpumpst. Es regt die Milchdrüsen an, Nachschub zu produzieren.
Nebenwirkungen: Prolaktin kann auch dafür sorgen, dass du dich während des Stillens entspannt und müde fühlst – kein Wunder, dass du oft gähnst, während dein Baby satt wird.
Fun Fact: Prolaktin ist nicht nur ein Milchproduzent, sondern dämpft auch deinen Eisprung, was dir eine hormonelle Pause von der Familienplanung verschaffen kann (aber Vorsicht – es ist keine Garantie!).
Oxytocin: Das Kuschelhormon
Oxytocin ist das Herzstück des Stillens und sorgt dafür, dass die Milch tatsächlich fließt.
Was es tut: Es löst den sogenannten „Milchspendereflex“ aus, bei dem die Milch von den Drüsen in die Milchgänge befördert wird.
Emotionale Wirkung: Dieses Hormon ist auch für die Bindung zwischen dir und deinem Baby verantwortlich. Es macht das Stillen zu einem magischen Moment voller Nähe und Liebe.
Nebenwirkungen: Oxytocin kann emotionale Achterbahnfahrten auslösen – von himmelhoch jauchzend bis zu Tränen der Rührung (oder Erschöpfung).
Oxytocin ist wie ein Liebesbrief, den dein Körper an dein Baby schreibt – nur in hormoneller Form.
Östrogen und Progesteron: Die stillen Helfer
Während der Schwangerschaft bereiten diese Hormone deine Brüste auf die Milchproduktion vor. Nach der Geburt sinken ihre Werte, was den Weg für Prolaktin und Oxytocin freimacht.
Was sie tun: Sie fördern das Wachstum der Milchdrüsen und sorgen für die Veränderung deiner Brust während der Schwangerschaft.
Endorphine: Die Glückshormone
Stillen setzt auch Endorphine frei, die dich entspannter und glücklicher machen können. Kein Wunder, dass manche Mütter sagen, Stillen sei fast meditativ.
Wie Hormone dein Stillen und deine Gefühle beeinflussen
Milchproduktion: Ein hormonelles Teamwork
Dein Körper arbeitet nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage: Je mehr dein Baby trinkt, desto mehr Milch wird produziert. Prolaktin kümmert sich um den Nachschub, während Oxytocin die Milch fließen lässt.
Tipp: Häufiges Anlegen – besonders in den ersten Tagen – ist entscheidend, um die Milchproduktion in Gang zu bringen. Dein Körper lernt so, wie viel Milch dein Baby braucht.
Der Milchspendereflex: Ein faszinierendes Phänomen
Kennst du das Kribbeln oder Ziehen in deiner Brust, wenn die Milch „einschießt“? Das ist Oxytocin in Aktion!
Dieser Reflex wird ausgelöst, wenn dein Baby saugt – oder manchmal schon, wenn du es nur weinen hörst oder an es denkst.
Pro-Tipp: Entspann dich! Stress kann den Milchspendereflex blockieren. Eine ruhige Atmosphäre hilft deinem Körper, Oxytocin freizusetzen.
Stimmungsschwankungen: Danke, Hormone!
Die hormonellen Veränderungen nach der Geburt können eine echte Herausforderung sein.
Baby Blues: Die sinkenden Östrogen- und Progesteronwerte können in den ersten Tagen nach der Geburt emotionale Tiefs verursachen.
Still-Highs: Gleichzeitig können Oxytocin und Endorphine dir ein Hochgefühl bescheren – ein echtes Wechselbad der Gefühle!
Wenn die Hormone mal nicht mitspielen: Häufige Herausforderungen
Zu wenig Milch?
Manchmal klappt die Milchproduktion nicht wie geplant – das kann viele Ursachen haben, von Stress bis zu hormonellen Ungleichgewichten.
Was hilft: Häufiges Anlegen, Hautkontakt mit deinem Baby und Stilltees können die Milchbildung anregen.
Milchstau oder Brustentzündung?
Manchmal kann der Milchfluss ins Stocken geraten.
Was hilft: Wärme vor dem Stillen, sanfte Massagen und das häufige Entleeren der Brust können helfen.
Stress und Hormone
Stress kann die Freisetzung von Oxytocin hemmen und den Milchspendereflex blockieren.
Was hilft: Schaffe dir eine ruhige Stillumgebung und gönn dir Pausen, um dich zu entspannen.
Hormone und Abstillen: Ein Abschied auf Zeit
Auch beim Abstillen spielen Hormone eine Schlüsselrolle.
Prolaktin sinkt: Sobald du weniger stillst, passt sich dein Körper an und reduziert die Milchproduktion.
Emotionale Seite: Das Abstillen kann durch den Rückgang von Oxytocin und Endorphinen eine emotionale Phase sein. Gönn dir in dieser Zeit besonders viel Selbstfürsorge.
Tipp: Abstillen muss nicht abrupt sein – ein langsamer Übergang gibt deinem Körper Zeit, sich hormonell umzustellen.
Fazit: Deine Hormone rocken das Stillen
Stillen und Hormone sind ein perfektes Team. Prolaktin sorgt für Nachschub, Oxytocin stärkt die Bindung, und Endorphine geben dir ein Hochgefühl. Natürlich gibt es auch Herausforderungen, aber dein Körper weiß, was er tut – und du kannst ihm vertrauen.
Deine Hormone sind wie eine unsichtbare Crew hinter den Kulissen – sie arbeiten hart daran, dass du und dein Baby eine unvergessliche Stillzeit erleben könnt.
Also, liebe Mamas, nehmt euch Zeit, genießt die hormonellen Hochs und seid geduldig mit den Tiefs. Ihr macht das großartig – und eure Hormone stehen treu an eurer Seite!💕