Liebe Mamas, heute reisen wir in eine Zeit zurück, in der es weder Milchpumpen noch Stillberaterinnen oder Milchpulver gab – sondern Ammen. Ja, richtig gelesen! Es gab Frauen, deren Hauptaufgabe es war, Babys zu stillen, die nicht von ihren eigenen Müttern gestillt wurden. Die Ammenkultur hat die Geschichte des Stillens geprägt wie kaum eine andere Tradition, und ihre Geschichten reichen von der Antike bis in die Moderne.
Lasst uns gemeinsam die faszinierende (und manchmal auch skurrile) Welt der Ammen entdecken – mit einem Augenzwinkern und jeder Menge historischer Aha-Momente.
Ammen: Die Superheldinnen der Stillgeschichte
Eine Amme war im Grunde die „Stillberaterin 1.0“, nur dass sie die Ratschläge nicht nur gab, sondern auch selbst ausführte. Wenn Mütter aus gesundheitlichen, gesellschaftlichen oder manchmal auch rein praktischen Gründen nicht stillen konnten oder wollten, sprangen Ammen ein. Aber das war längst nicht alles: Ammen hatten auch eine wichtige soziale und wirtschaftliche Rolle.
Ammen waren wie die Uber-Fahrerinnen der Stillzeit – immer einsatzbereit und unverzichtbar.
Die Ammenkultur in der Antike: Von Göttinnen und Alltagsheldinnen
In der Antike war das Stillen zwar natürlich, aber nicht immer Sache der Mutter. Besonders in wohlhabenden Haushalten waren Ammen der Standard – schließlich hatte man andere Dinge zu tun, wie Tempelbesuche oder philosophische Diskussionen.
Ägypten: Bereits im Alten Ägypten waren Ammen hoch angesehen. Sie galten als Lebensspenderinnen und wurden oft wie Familienmitglieder behandelt. Einige erhielten sogar eigene Grabkammern – was zeigt, wie wichtig sie waren.
Griechenland und Rom: In der griechischen und römischen Gesellschaft waren Ammen unverzichtbar. Sie wurden nicht nur für ihre Milch geschätzt, sondern auch für ihre Rolle als Erzieherinnen.
In der Antike war eine gute Amme fast so wertvoll wie ein gutes Olivenöl – unverzichtbar!
Das Mittelalter: Wenn Ammen die Welt retten mussten
Im Mittelalter wurde die Ammenkultur zu einem festen Bestandteil der Gesellschaft. Besonders in Adelskreisen galt es als unschicklich, selbst zu stillen. Stattdessen engagierte man eine Amme – und zwar am besten aus dem ländlichen Raum, weil deren Milch als „kräftiger“ galt.
Die Auswahl: Ammen wurden sorgfältig ausgewählt. Sie mussten gesund sein, bereits ein eigenes Kind gestillt haben und einen „guten Charakter“ besitzen. (Was auch immer das genau bedeutete.)
Die Realität: Während Ammen in Adelsfamilien ein gutes Auskommen hatten, war die Situation für Ammen in ärmeren Haushalten oft schwierig. Viele mussten ihre eigenen Babys entwöhnen, um Platz für das Kind ihres Arbeitgebers zu schaffen.
Im Mittelalter hatten Ammen oft den härtesten Job der Welt – aber sie waren unersetzlich.
Die Renaissance: Ammen als Statussymbol
Im 15. Und 16. Jahrhundert wurde die Amme zum absoluten Must-have für jede wohlhabende Familie. Je reicher, desto wahrscheinlicher war es, dass das Kind von einer Amme gestillt wurde.
Modeerscheinung: Es wurde sogar Trend, die „besten“ Ammen aus bestimmten Regionen zu engagieren. In Frankreich galten Ammen aus der Normandie als besonders hochwertig – quasi der „Champagner“ unter den Milchlieferanten.
Literarische Präsenz: Ammen tauchten auch in der Literatur auf – man denke nur an die Amme in Shakespeares „Romeo und Julia“, die nicht nur stillte, sondern auch als Vertraute diente.
Eine Amme zu haben war in der Renaissance wie ein Gucci-Täschchen: ein Statussymbol, das man sich leisten musste.
Die industrielle Revolution: Das Ende der Ammenkultur?
Mit der industriellen Revolution und der Erfindung von Milchpulver und Flaschen begann die Ammenkultur langsam zu verschwinden. Plötzlich konnten auch Mütter, die nicht stillen wollten oder konnten, ihre Babys füttern – ohne auf eine Amme angewiesen zu sein.
Neue Technologien: Babyflaschen und industrielle Milchersatzprodukte machten die Ammen zunehmend überflüssig.
Gesellschaftlicher Wandel: Gleichzeitig änderte sich die Rolle der Frau – immer mehr Mütter übernahmen das Stillen selbst, während Ammen vor allem in ländlichen Regionen noch eine Weile gebraucht wurden.
Mit der Milchflasche war die Ära der Ammen zwar nicht vorbei, aber sie wurde deutlich leiser.
Was können wir von der Ammenkultur lernen?
Gemeinschaft zählt
Ammen waren nicht nur „Milchlieferantinnen“, sondern oft auch Vertrauenspersonen und Ratgeberinnen. Ihre Rolle zeigt, wie wichtig Unterstützung und Gemeinschaft für frischgebackene Mütter sind.
Die Bedeutung von Milch
Die Tatsache, dass Ammen über Jahrhunderte hinweg unverzichtbar waren, unterstreicht, wie wichtig Muttermilch für Babys ist – sowohl damals als auch heute.
Flexibilität und Anpassung
Die Ammenkultur hat sich im Laufe der Zeit immer wieder verändert – ein Beweis dafür, dass es viele Wege gibt, Babys großzuziehen. Ob mit Amme, Flasche oder Pumpe: Es gibt keinen „richtigen“ Weg, sondern nur den, der für euch funktioniert.
Die Geschichte der Ammen zeigt, dass Mütter immer kreative Lösungen finden – und das ist heute nicht anders.
Fazit: Die Ammenkultur – eine faszinierende Reise durch die Stillgeschichte
Liebe Mamas, die Ammenkultur ist ein Kapitel in der Geschichte des Stillens, das zeigt, wie stark und anpassungsfähig Frauen schon immer waren. Von Göttinnen in der Antike bis zu Landfrauen im Mittelalter: Ammen waren die stillen Heldinnen, die Babys nährten und Müttern zur Seite standen.
Auch wenn wir heute keine Ammen mehr brauchen, bleibt ihre Geschichte eine Erinnerung daran, wie wichtig Unterstützung und Zusammenhalt für Mamas sind.
Also, wenn ihr das nächste Mal mit eurer Milchpumpe jongliert oder eure Stillgruppe besucht, denkt an die Ammen der Vergangenheit – und seid stolz auf die moderne Weiterführung dieser alten Tradition. Ihr macht das großartig!💕